Am 31.10. stand für Stephan nochmal ein echtes Lauf-Wettkampf-Highlight an. Zum 14. Mal in Folge ging es in seiner Heimat, dem Zittauer Gebirge, über die 10 höchsten Gipfel des kleinsten Mittelgebirge Deutschlands. Das besondere an dem Wettkampf, der Alle-Gipfel-Tour, ist, dass es zum einen ein 2er-Teamlauf ist und zum anderen, dass jedes Team die Strecke frei wählen kann, also auch querfeldein. Für Stephan und seinen Teamkollegen sollte dies eine Streckenlänge von ca. 27 km und 1450 Höhenmetern bedeuten.
Aufgrund von Corona gab es dieses Jahr jedoch keinen menschlichen Kontrollposten auf den Gipfeln, der die Startkarten abstempelte. Stattdessen musste jedes Team seinen Gipfelsturm mit einem Selfie beweisen. Für die Start- und Zielzeit platzierte der ausrichtende Verein PSV Zittau eine digitale Uhr im Schaukasten, welche ebenfalls abfotografiert werden musste.
Stephans Laufpartner für dieses Jahr war erstmals der mehrfache Deutsche Einzel- und Staffelmeister und ehemalige Nationalkaderathlet im Orientierungslauf: Robert Dittmann. Vermutlich wegen Corona und dem abgeänderten Modus hatten sich auf der langen Strecke nicht allzu viele Teams gemeldet, sodass es für die beiden nur das Ziel Streckenrekord (2:50:43 h) gab. Beide hielten daher bereits ab dem ersten Meter das Tempo hoch und erreichten somit auch den ersten und höchsten Gipfel mit 791 m ü.NN., die Lausche, in hervorragenden 29 min. Trotz eines kleinen, aber folgenlosen, Sturzes im Gelände konnten Robert und Stephan auf, durch den Regen der vorangegangenen Tagen, aufgeweichten und teilweise rutschigen Untergrund ihren Vorsprung auf den bisherigen Streckenrekord sukzessive ausbauen. Nach 17 km lagen die beiden bereits 7 min vor ihrer geplanten Zeit. Nur noch 2 Gipfel und 2 harte Anstiege lagen zwischen ihnen und dem Ziel. Auf den Töpfer als vorletzten Berg ging es noch sehr schnell, doch auf dem Weg zum Hochwald, mit 749 m ü.NN. zweithöchster Gipfel in der Runde, rannen die Minuten gefühlt dahin. Oben angekommen stand eine Zeit von 2:29:00 h auf der Uhr. 3,5 km und einige Höhenmeter bergab ohne nennenswerte Ansteige mussten nun noch bewältigt werden - formell ein Kinderspiel. Doch der Geländewechsel von Anstieg in steiles Bergablaufen auf Asphalt hat auch seine Tücken und so musste Stephan plötzlich mit muskulären Problemen im Oberschenkel kämpfen. Doch nach kurzer Massage ging es in unvermindert hohem Tempo dem Ziel entgegen, welches das Team nach 2:44:18 h in einer neuen Streckenrekordzeit erreichte.
Die harte Arbeit im Training hatte sich also ausgezahlt! So geht das wettkampfarme Jahr 2020 hoffentlich jetzt schnell zu Ende, damit 2021 wieder mit voller Kraft bei Lauf-, Rad-, Biathlon- und diversen anderen Wettkämpfen angegriffen werden kann.